So wirken Superfoods auf unserer Organismus

Sie sind in aller Munde und versprechen Gesundheit und körperliches Wohlbefinden, die sogenannten Superfoods. Doch was bringen diese besonderen Lebensmittel wirklich und worauf sollten wir bei Kauf und Zubereitung achten?

Den Begriff Superfood gibt es schon seit längerem, doch erst seit kurzem ist er wahrlich in Mode gekommen. Unterschiedlichsten Lebensmitteln werden bestimmte positive Auswirkungen auf den Körper zugesprochen. Sie enthalten überdurchschnittlich viele Vitamine, Proteine oder Antioxidantien und darum gelten eben diese Nahrungsmittel als Superfoods. Hauptsächlich handelt es sich bei den Lebensmitteln um Obst und Gemüse, oftmals auch um relativ unbekannte, exotische Beeren oder Früchte aus weit entfernten Teilen der Erde. Dabei wird häufig vergessen, dass es auch heimische Superfoods gibt, die vor der Haustüre wachsen und sich positiv auf unseren Körper auswirken.

Kritisch bleiben lohnt sich

In Sachen Superfood spielt die richtige Zubereitung der Nahrungsmittel eine bedeutende Rolle. So lässt sich beispielsweise Beta-Carotin, das in Karotten oder Spinat enthalten ist, zusammen mit Fett leichter aufnehmen.

Scrollt man sich durch Gesundheitsportale oder Schönheitsblogs, so fällt auf, dass der Eindruck vermittelt wird, Superfoods würden normale Nahrungsmittel übertreffen und ein Muss für die Gesundheit sein. Wirft man allerdings einen kritischen Blick darauf und fragt bei Fachleuten nach, so wird klar, dass auch Superfoods die kleinen bis großen Lebensstilsünden nicht wieder gutmachen.

Zweifelsohne enthalten Superfoods Inhaltsstoffe, die für die Gesundheit förderlich sein können. Keiner dieser Stoffe ist jedoch ausschließlich einem Superfood vorbehalten. Das österreichische Gesundheitsministerium rät daher, nie nur ein Lebensmittel allein als gesund anzusehen, es ist vielmehr eine ausgewogene Ernährung mit einer Vielfalt an Nährstoffen und deren positiven Wechselwirkungen untereinander. Ein „extra gesundes“ Nahrungsmittel im Übermaß konsumiert liefere keinen gesundheitlichen Mehrnutzen.

Heimisch vor exotisch

In einer ausgewogenen Ernährung können Superfoods aber durchaus zur Abwechslung beitragen. In ökologischer Hinsicht ist es auf jeden Fall besser auf heimische Superfoods zu setzen und exotische Nahrungsmittel nur selten zu verwenden.

Es gilt: Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, benötigt die Superfoods nicht zwangsläufig. Als Bereicherung des Speiseplans eignen sich Superfoods aber allemal: Form, Farbe und Geschmack ergänzen das alltägliche Lebensmittelangebot und bringen Vielfalt in die oftmals triste Rezepte-Sammlung.

01 Granatapfel
Der Granatapfel ist zwar kein heimisches Lebensmittel, aber gerade im Winter ein beliebtes Superfood. Studien zum Granatapfelsaft bestätigen, dass er den Blutdruck senken, oxidativen Stress vermindern und damit das Risiko für Herzerkrankungen mindern kann. Außerdem können Granatäpfel gegen Verdauungsbeschwerden und bei Problemen in den Wechseljahren helfen.

02 Mandeln
Mandeln sind gerade jetzt im Winter ein beliebtes Superfood. Sie haben eine sehr ausgewogene Zusammensetzung an Mineralstoffen. Schon eine kleine Hand voll Mandeln am Tag deckt große Teile beispielsweise des Magnesium-, Calcium- und Vitamin-B-Bedarfs. Zudem nutzen sie der Darmflora. Der tägliche Verzehr von Mandeln und Mandelmus fördert das Wachstum der gesunden Bifido- und Lactobakterien im Darm.

03 Heidelbeere
Heidelbeeren oder auch Blaubeeren nehmen unter den heimischen Superfoods eine Spitzenposition ein. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Anthocyanen schützen sie präventiv vor Arteriosklerose, verlangsamen die Blutgerinnung und helfen dabei, die Gedächtnisleistung zu verbessern. Wer die Auswahl zwischen wilden und kultivierten Heidelbeeren hat, sollte die Beeren aus dem Wald bevorzugen, da sie einen doppelt so hohen Gehalt an Anthocyanen aufweisen.

04 Leinsamen
Leinsamen ist ein heimisches Superfood, das seinen exotischen Konkurrenten um nichts nachsteht. Die kleinen braunen Samen sind reich an lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren, die beim Aufbau von Nerven- und Gehirnzellen eine wichtige Rolle spielen und zu einer besseren Fließfähigkeit des Blutes beitragen. Die in den Leinsamen enthaltenen Schleimstoffe unterstützen eine gereizte Magen- und Darmschleimhaut beim Abheilen.

05 Kurkuma
Viele kennen das gelbe Pulver vor allem aus der asiatischen Küche. Die Kurkuma-Wurzel ähnelt stark der Ingwerwurzel und sorgt in Curry-Gerichten für die gelbliche Farbe. Das enthaltene Kurkumin wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Einer Studie zufolge soll Kurkuma auch alkoholbedingte Schäden im Gehirn rückgängig machen können. Traditionell findet Kurkuma allerdings als verdauungsförderndes Mittel und bei Störung der Gallenwege Einsatz.